Tamale-Münster: Rückblick auf den Besuch aus Ghana
„Re:start“ – unter diesem Motto stand der diesjährige Besuch einer 25-köpfigen Studierendengruppe aus Tamale/Nordghana vom 24. Mai bis zum 14. Juni in Münster. Schon seit 2002 pflegt die katholische Studierendengemeinde Münster (KSHG) eine Partnerschaft zur SS Peter & Paul Parish in Tamale. Herzstück dieser Partnerschaft ist der Studierendenaustausch, bei dem jedes Jahr ein Besuch in Ghana oder Deutschland stattfindet. Zuletzt konnte dieser Austausch 2019 stattfinden, bevor er durch die Corona Pandemie unterbrochen wurde. Nun wurde der Faden mit viel Begeisterung, Freude und Motivation wieder aufgenommen.
Organisiert wurde der Austausch von Eva-Maria Kösters als Hauptverantwortliche der KSHG zusammen mit Prof. Dr. Ursula Bordewick-Dell und Ute Krützmann als Vertreterinnen der FH-Münster als neuer Kooperationspartner der Partnerschaft. Gemeinsam mit rund 25 deutschen Studierenden erlebten sie ein buntes und vielfältiges Programm mit den ghanaischen Gästen.
Hier sind ein paar Eindrücke von den deutschen Studierenden, die bei dem Austausch dabei waren:
Mathias Hielscher, Student in Münster:
„Als ich von dem Austausch erfahren habe, war ich sofort interessiert mitzumachen, weil mir der interkulturelle Austausch sehr wichtig ist. Die Denk- und Lebensweisen anderer Kulturen kennen- und vielleicht verstehen zulernen ist meiner Meinung nach ein wichtiger Bestandteil für ein gutes und friedliches gesellschaftliches Zusammenleben in einer globalisierten Welt. Da ich bisher nur eine Person aus Ghana kannte, die aber in Deutschland aufgewachsen ist und ich ansonsten mit Ghana von Berufs wegen Kakaoanbau verknüpfe, wollte ich gern mehr über die Menschen aus diesem Land erfahren. Von meiner ghanaischen Bekannten wusste ich bereits, dass es bei Zusammenkünften schon mal etwas lauter werden könnte. Dies hat sich auch am ersten Abend mit den Austauschstudierenden bestätigt. Nach einer Vorstellungsrunde, Pizzaessen und angeregten Gruppengesprächen entwickelte sich das Treffen zu einer kleinen Party mit Musik und Tanz von ghanaischer Seite.“
Sonja Merz, Studentin in Münster:
„Ich habe selten so viele freundliche, herzliche Menschen getroffen, wie bei dem Austausch. Jeder, mit dem ich gesprochen habe, hat begeistert von der ghanaischen Lebensweise und Kultur erzählt und sich ebenso sehr für die Unterschiede zur deutschen Lebensweise interessiert. Als ich die Austauschschüler das erste Mal getroffen wurde, wurde ich direkt stürmisch begrüßt und umarmt. Schon nach ein paar Minuten haben wir uns super verstanden und angeregt ausgetauscht.“
Theresa Boland, Studentin in Münster:
„Für mich war es total besonders mit welcher Neugier die Student*innen bei für uns alltäglichen Dingen nachgefragt haben und ihre Interesse gezeigt haben. Zum Beispiel beim Besuch im Altenpflegeheim konnte ich die Interesse bemerken und habe durch die Fragen einige Dinge auch selbst viel mehr hinterfragt. Da ich meinen Freiwilligendienst in Ghana absolviert habe, habe ich einen Einblick in das Altersversorgungssystem in Ghana bekommen und konnte mich so viel besser in die Fragen und Kritik sowohl Deutscher als auch Ghanaischer Seite einfühlen. Beim gemeinsamen Austausch am Ende des Besuches, haben wir uns nochmal Ausgetauscht über Vor- und Nachteile eines ‚Typischen Altenheims‘ hier in Deutschland und genau diesen Austausch finde ich total wichtig.“
Vorbereitet von Barbara Loy