Petrikirche
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Gottesdienste in der Petrikirche
Eucharistiefeiern
Sonntag, 11 & 19 Uhr
Zur Geschichte der Petrikirche
Die Errichtung der Petrikirche geht unmittelbar auf das Wirken des Jesuitenordens in Münster zurück. Die Jesuiten galten als Garanten für eine angemessene Ausbildung im Sinne der Katholischen Lehre. Deshalb war die Übertragung des Schulwesens auf sie ein wichtiges Ziel derer, die als Reaktion auf die Reformation die kirchliche Erneuerung nach dem Konzil von Trient (1545-1563) vorantrieben.
Domdechant Gottfried v. Raesfeld (1522-1586) ist es zu verdanken, dass die Jesuiten 1588 nach Münster kamen und die Domschule übernehmen konnten. Da die Schülerzahl innerhalb kürzester Zeit stark anstieg, wurde es notwendig, ein neues Schulgebäude und eine Kirche zu bauen.
Am 3. Juli 1590 wurde die Grundsteinlegung der Petrikirche feierlich begangen. Da die Arbeit der Kirche zwischenzeitlich ruhte, fand ihre feierliche Einweihung erst am 6. September 1598 statt.
Die Petrikirche war die erste Jesuitenkirche in der rheinischen Ordensprovinz. Die für den Norddeutschen Raum ungewöhnliche Architektur zeigt den Einfluss der Jesuiten in Münster. Noch heute verwahrt das Landesmuseum einen ansehnlichen Teil der Paramente und einige Gemälde, die im 2. Weltkrieg nicht zerstört wurden.
Nach der Übernahme Münsters durch Preußen 1802 fielen Schule und Petrikirche unter staatlich-preußische Verwaltung. Die Petrikirche wurde seit 1805 für einige Jahre als Kriegsmagazin benutzt und erst 1809 dem Gymnasium Paulinum als Schulkirche zurückgegeben. Seit 1843 diente sie mit einer Unterbrechung von 1917 bis 1930 auch als Gotteshaus der katholischen Militärpfarre.
Am Frühnachmittag des 10. Oktober 1943 wurde die Petrikirche durch einen schweren Fliegerangriff fast völlig zerstört. Nach langen Jahren der Planung und des Wiederaufbaus vollzog Bischof Dr. Michael Keller am 16. November 1957 die feierliche Konsekration des Altares der Kirche.
Der kurze, übersichtliche Innenraum der Kirche, der dem Aufbau nach eine sechsjochige, dreischiffige Basilika bildet, ist geprägt durch ein hohes Mittelschiff mit niedrigen Seitenschiffen. Zweistöckig aufgebaut enthalten die Seitenschiffe Emporen, die einer großen Gemeinde den Zugang zum Gottesdienst und vor allem zur Predigt ermöglichen. Auf den Emporen wurden zu Zeiten der Jesuiten außerdem persönliche Seelsorge, Beichten, Kongregationen und Exerzitien abgehalten. So war die Kirche voll auf die Bedürfnisse des Ordens und ihre Funktion als Schulkirche zugeschnitten.
Die zehn lebensgroßen Apostelfiguren in den Nischen der Mittelschiffpfeiler stammen aus dem Jahr 1604. Beim Wiederaufbau der Kirche wurden sie 1954 nach Ergänzung fehlender Teile wieder aufgestellt. Die beiden fehlenden Apostel Petrus und Paulus haben ihren Platz im Chorraum gefunden und stammen vom alten Hochaltar. Die beiden Ordensheiligen Ignatius v. Loyola und Franz Xaver stehen hinten neben dem Eingang zur Kirche.
Vom Bildhauer Hans Dinnendahl stammen die Skulpturen „Madonna mit Kind“ links im Chor, „Christus und Thomas“ rechts sowie die Figur des Hl. Michael an der südlichen Empore.
Die Petrikirche ist heute sowohl Schulkirche des Paulinums als auch Gottesdienstort der katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde Münster.