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Sind CO2-Kompensationen nur ein Pflaster für das schlechte Gewissen oder ein effektiver Klimaschutz?

20. Juli 2017

Zu diesem Thema hielt Rike Schweizer von der Klima-Kollekte, einem kirchlichen Kompensationsfonds, am vergangenen Montag einen Vortrag in der Aula der KSHG. Nachdem eine Arbeitsgruppe des KSHG-Rates schon seit mehreren Semester der Frage nachgeht, wie man das Gemeindeleben ökologischer, nachhaltiger und fairer gestalten kann (erste Ergebnisse waren der Wechsel auf lokale Getränkeanbieter, vermehrter Einkauf von Bio-Lebensmitteln und die Nutzung von Recyclingpapier), waren die Flugreisen der KSHG nach Ghana und Israel nun Anlass, sich auch intensiver mit dem Thema CO2-Kompensationen zu beschäftigen. Trotz guten Wetters und Prüfungszeit folgten nicht nur Ratsmitglieder sondern auch viele Gäste der Einladung, zu dieser offenen, thematischen Ratssitzung zu kommen.
Anhand ihres eigenen CO2-Fußabdrucks zeigte die Referentin den Anwesenden schnell, dass Mobilität nur ein – wenn auch wichtiger – Teil des CO2-Verbrauchs darstellt. Auch durch lokale, saisonale und fleischarme Ernährung könne man z. B. seinen CO2-Fußabdruck sehr stark verkleinern.

 Hier setzt das Motto der Klima-Kollekte an: „Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren“. Dem kirchlichen Kompensationsfonds geht es nicht nur darum, dass Projekte durch Kompensationsspenden unterstützt werden, die ihre Partnerorganisationen durchführen, um damit CO2-Emissionen einzusparen. So würde man sich lediglich von seinem eigenen CO2-Verbrauch „freikaufen“. Sie möchten vielmehr auch erreichen, für den Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen zu sensibilisieren, sodass Institutionen wie auch Privatpersonen anfangen, sich über ihren CO2-Verbrauch bewusst zu werden und ihn zu reduzieren. Erst dann mache eine Ausgleichszahlung wirklich Sinn und verkomme nicht zu einem modernen Ablass-Handel.

Angeregt von dem Abend wird nun der KSHG-Rat in der kommenden Sitzung das Thema CO2-Verbrauch und -Kompensationen wieder auf die Tagesordnung nehmen und überlegen, wie mit diesem wichtigen Thema in der KSHG demnächst umgegangen wird.

Wer seinen eigenen CO2-Fußabdruck berechnen lassen möchte, kann dies unter http://klimaktiv.co2-rechner.de tun. Weitere Informationen zur Klima Kollekte findet ihr hier: https://klima-kollekte.de