Weihnachten und Jesus
Mit Trompeten, Engelchor, kommt er in unsere dunkle Welt. Bricht durch das Dunkel, bringt das Licht, das alle Finsternis erhellt. Und Freude ist nun groß verbreitet, wegen des Kindes, das uns leitet, mit einer Herrschaft, die die Welt bewegt und die den Frieden in die Welt rein trägt. Und alle rufen seinen Namen Starker Gott, in Ewigkeit, man hört es überall her schallen Fürst des Friedens, nah und weit.
Und während wir Geschenke kaufen, ruft man uns, uns zu bereiten, und während wir die Bäume schmücken Türen öffnen, Herzen weiten. Es sind noch vier, drei, zwei, eins Tage, bis er in unser Leben tritt, und es sind noch 1,2 tausend Dinge, die mich verfolgen, jeden Schritt. Denn damit Jesus in mein Leben kann, muss man doch hoffnungsvoll und freudig sein, denn damit Jesus in das Leben kann, muss man doch vor ihm stehen hell und fein, denn damit Jesus in das Leben kann, muss man doch Plätzchenbackend zu ihm gehen, denn damit Jesus in das Leben kommt, muss er dich vorbereitet sehen. So hört man es von Kindheit an, mach im Advent ein Lichtlein an, dann sind es zwei, dann sind es drei, und sind es vier, ist es vorbei.
Und dann ist da jemand, der sagt: „Es ist mir gleich, ob ihr bereit, ob ihr hoffnungsvoll und freudig seid, ich komme für euch alle hier, für die, die singen, in festlicher Zier, zu denen, die alleine verweilen, und denen, die auf den Straßen eilen, zu denen, die feiern in fröhlichem Kreis, zu denen, die beten, in mystischem Fleiß. Ich komme zu euch, ob arm oder reich, ob stark oder schwach – für mich seid ihr gleich. In eure Zweifel, in euren Sehnen, in all eure Mühen, in all euer Stöhnen. Nicht euer Tun, nicht euer Licht sein, lädt dieses Kind ein die Welt zu befrein. Es kommt zu uns, im Schwachen, Stillen, ganz leise erfüllt es seinen Willen.
Aber ich denke damit Jesus in mein Leben kann, muss ich doch hoffnungsvoll und freudig sein, denn damit Jesus in mein Leben kann, muss ich doch vor ihm stehen hell und fein, So wie ich nicht einfach sein kann, kommt auch nicht Jesus einfach an. Ich hab’s in Unperfektheit nicht verdient, dass Jesus zu uns Menschen zieht.
Doch Jesus kommt in unsere Welt hinein, ganz unscheinbar, ins Alltagssein. Wie damals schon, so ist es heut, erwartet kein Glanzfesttagsgeleut. Die Leute damals waren nicht bereit, kein Platz im Gasthaus, keine Zeit. So begegnet er uns in ner Krippe, schlicht, bringt er die Hoffnung, aus Dunkelheit licht. Auch heute kommt er, wie er war, ist in Krippeneinsamkeiten da. Und seine Frage gerichtet an dich: „Wo stehst du, willst du ins Licht?“
Kein Tun, kein Müssen, kein schwerer Schritt, nur unscheinbar stehen, wo mein Licht dich trifft. Ich darf an seine Krippe, ich darf kommen, wie ich bin, ich setz mich an die Krippe hin. Nicht was ich leiste, zählt für ihn, nicht meine Fehler, nicht mein Bemühn. Nur dass ich komme, bin einfach da so bin ich bei ihm, und er wird wahr. Wenn ein Lächeln mich sanft erreicht, ein Geschenk von Herzen, die Zeit wie im Flug verstreicht, wenn ich geliebt bin und ich geb mich dieser Liebe hin, wenn jemand zuhört, mit Liebe handelt, ein Brummen sich leise in Lächeln verwandelt, da wird sein Licht in mir lebendig, so nah, so stark und unvergänglich. Und dann ist nach dem vierten Lichtlein noch lange kein Ende, es wächst und leuchtet durch fleißige Hände, Was klein begann, wird groß und weit, ein Schein, der strahlt auch in der Alltagszeit.
Weihnachtstext von Edda Reis