Lebendige Vielfalt: Die Studierendenbegegnung Münster – Tamale 2025
„Dankbarkeit, Glücklichsein, Vielfalt – dankbar für die Möglichkeit der Begegnung und die gemeinsamen Momente, glücklich beim Tanzen, Reden und Kochen. Vielfalt in jeder unserer faszinierenden Persönlichkeiten“ – so fasst Masterstudentin Phina aus Münster eindrücklich die Atmosphäre der diesjährigen Studierendenbegegnung zwischen Tamale und Münster zusammen. Vom 26. Mai bis 10. Juni 2025 waren 16 Studierende mit drei Begleitpersonen aus Tamale zu Gast in Münster. Die jährlichen Studierendenbegegnungen sind fester Bestandteil der über 20 Jahre bestehenden Partnerschaft zwischen der KSHG Münster und der Saints Peter & Paul Gemeinde in Tamale. Die Begegnung wurde auf deutscher Seite in Kooperation mit der FH Münster, der Stadt Münster sowie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster organisiert.

Der Austausch ermöglicht jungen Menschen aus Ghana und Deutschland, durch persönliche Begegnungen Vorurteile abzubauen, die eigene Perspektive zu erweitern und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Gleichzeitig erhalten sie unter der Prämisse „voneinander und miteinander lernen“ einen wertvollen Einblick in die jeweils andere Kultur und Lebensweise. Auf diese Weise wird die Partnerschaft lebendig gehalten und der Dialog zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden aktiv gefördert.
Die Gäste aus Ghana wurden von rund zwanzig Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen aus Münster während ihres Aufenthaltes begleitet. Auch der FH-Student Mina aus Münster nimmt neue Eindrücke aus dem Austausch mit: „Die Begegnung mit der Gruppe war sehr schön und interessant, dadurch hat man neue Aspekte, Perspektiven und Erfahrungen gesammelt. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, und die Veranstaltungen waren vielfältig und spannend. Auch für die Studierenden der FH Münster waren die Angebote eine großartige Gelegenheit, interkulturelle Kommunikation zu erleben und Perspektiven für das Berufsleben zu sammeln.“

Neben der kulturbewussten Begegnung standen aber auch inhaltliche Themen im Fokus des Programms. Dazu gehört etwa die Auseinandersetzung mit den Weltnachhaltigkeitszielen (SDGs) sowie der Austausch über Religion und gelebten Glauben in Gesellschaft. Das vielseitige Programm bot den Teilnehmenden neben spannenden Workshops und Diskussionsrunden auch Exkursionen: Ein Besuch im Kölner Dom und Schokoladenmuseum, eine Führung durch die Ausstellung zum Thema Postkolonialismus in der Zeche Zollern in Dortmund, eine Stadionbesichtigung sowie ein Ausflug zum Milchbauernhof Große Kintrup und zum Wasserwerk Hohe Ward ermöglichten faszinierende Einblicke in Kultur und Gesellschaft. Außerdem wurden die Gäste von der Stadt Münster feierlich von Bürgermeisterin Angela Stähler im Rahmen der städtischen Partnerschaft zwischen Münster und Tamale im Friedenssaal empfangen.

Inhaltlich intensiv waren die Studientage an der FH Münster, bei denen Themen wie „White Saviorism“, Ernährungssouveränität und eine deutsch-ghanaische Kochsession im Food-Lab des Fachbereiches Oecotrophologie – Facility Management im Fokus standen. Die Katholische Fakultät bot spannende Diskussionen rund um Theologie und Beruf sowie Kirche und Gesellschaft an. Gemeinsame Gottesdienste in der KSHG und der Afrikanischen Gemeinde rundeten die Begegnung spirituell ab.
Ein besonderes Highlight war der „Gastfamilien-Tag“, an dem die ghanaischen Gäste den Alltag in einer Münsteraner Familie oder WG hautnah miterleben konnten. Gemeinsames Tretbootfahren am Aasee, ein Wein-Tasting sowie ein geselliger Spieleabend in der KSHG sorgten für entspannte Momente und schufen Raum für Vernetzung und Verbindungen, die auch über den Austausch hinaus weiterbestehen.
Barbara Loy, Mitkoordinatorin des Austausches