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Ghana-Reise 2024 – Eindrücke und Erinnerungen

28. Oktober 2024

Vom 22. Juli – 12. August fand erneut eine Studierendenbegegnung im Tamale statt. 20 Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen aus Münster reisten begleitet von vier Leitungspersonen nach Ghana, um dort ein buntes Austausch- und Begegnungsprogramm zu erleben. Neben touristischen Programmpunkten wie etwa ein Besuch im Nationalpark, der ehemaligen „Sklavenburg“ Elmina Castle und der Kakaoplantage von „Fairafric“ standen vor allem die Begegnungen mit den Menschen vor Ort in Tamale im Fokus.

In Tamale wurde gemeinsam mit ghanaischen Studierenden am Gemeinde- und Studierendenleben teilgenommen. Dazu gehörten Begegnungstage an der University for Development Studies, ein Empfang bei der Stadtverwaltung in Tamale sowie die Teilnahme an den Gemeindeaktivitäten der Saint Peter und Paul Parish. Begegnungen, die Früchte getragen haben – auch über den dreiwöchigen Besuch hinaus. „Besonders schön war für mich auch der Abschied von der Gemeinde in Tamale. Natürlich war ich sehr traurig, dass die Zeit so schnell vergangen war und wir uns schon wieder auf den Rückweg machen mussten, aber gleichzeitig habe ich bei dem gemeinsamen Abendessen gespürt, dass trotz der kurzen Zeit manche Menschen mir schon so ans Herz gewachsen sind und sogar Freundschaften entstanden sind“, berichtet die Theologiestudentin Pauline.

Für viele der deutschen Teilnehmenden war es die erste Begegnung mit dem afrikanischen Kontinent und mit Ghana – was die Reise vor allem zu einem wertvollen Erlebnis gemacht hat, die eigene Perspektive auf globale Zusammenhänge zu erweitern: „Ein prägendes Erlebnis, welches mich über die gesamten drei Wochen der Ghana Reise begleitet hat, waren die Blicke bzw. die Aufmerksamkeit von den Ghanaern […]. In diesen Momenten habe ich mich das erste Mal in meinem Leben weiß gefühlt und viel darüber nachgedacht, wie es wohl den People of Color in Deutschland ergeht“ erinnert sich Ökotrophologie-Studentin Franziska. Diese Gedanken wirken auch noch Wochen nach der Rückkehr aus Ghana nach. Denn eins ist klar: Der Austausch soll keine einmalige Reise sein, sondern vor allem zum Weiterdenken und Weiterhandeln anregen. Das merkt auch die Theologiestudentin Johanna: „Vor allem Dankbarkeit, dass ich diese Erfahrung machen durfte, klingt bei mir nach; und gleichzeitig auch viele Fragen, die offen geblieben sind und bei denen ich herausgefordert bin, weiter zu wachsen: Was ist meine Rolle in diesem Austausch? Wie kann die Sichtbarkeit afrikanischer Perspektiven in dem westlichen Kulturraum stärker werden?“ Im kommenden Jahr ist wieder ein Rückbesuch von Studierenden aus Tamale in Münster geplant.

Die katholische Studierenden- und Hochschulgemeinde Münster pflegt seit 2002 die Partnerschaft zur Saint Peter and Paul Parish in Tamale. Herzstück der Partnerschaft sind die Studierendenbegegnungen, die abwechselnd in Tamale und Münster durchgeführt werden. Nach einer Corona-bedingten Pause, wurden seit 2022 die Begegnungen von der KSHG gemeinsam mit dem Fachbereich Ökotrophologie der FH Münster sowie der Stadt Münster erfolgreich wiederbelebt und seitdem gemeinsam organisiert und durchgeführt. Auf ghanaischer Seite wird der Austausch von der Studierendengemeinde Saint Peter and Paul in Tamale sowie der University for Development Studies Tamale und dem Metropolitan Assembly Tamale begleitet.

Barbara Loy, Referentin für Nachhaltigkeit und Gesellschaft